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Familienstellen - Alles, was Sie dazu wissen sollten!

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Hier erklären wir Ihnen die Begrifflichkeiten der Esoterik - von A wie Aberglaube bis zu Z wie Zukunft

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Foto: Andrii Yalanskyi / Shutterstock.com

Familienstellen

Bei dem Familienstellen oder auch der Familienaufstellung handelt es sich um eine Methode aus dem systemischen Verfahren und dem Familienverfahren. Bei dieser Methode werden Personen stellvertretend für Familienmitglieder in einem Raum aufgestellt und in Beziehung miteinander gesetzt. Dieses System soll dabei unterstützen, die Beziehungsdynamik innerhalb der Familie zu visualisieren. Es können bei dem Familienstellen entweder echte Personen die Familienmitglieder präsentieren oder aber auch Figuren sowie Symbole auf einem Familienbrett.

Familienstellen - Alles, was Sie dazu wissen sollten!

Die Sichtweise auf die Welt wie auch unsere Einstellung zum Leben werden stark von unserer Familie oder deren Dynamik beeinflusst. Wir lernen von der Familie Normen und Regeln, welche sich meist bis ins hohe Alter in unseren Gefühlen und unserem Handeln verankern. Von diesen Verhaltensmustern sind uns viele unbewusst und können zu immer wiederkehrenden Problemen führen. Eine Familienstellung kann Klarheit bringen und hier die verborgene Familiendynamik offenlegen. Man kann somit einen neuen Blick auf die eigene Familie und seine Rolle darin erlangen sowie die Gefühle zueinander besser verstehen.

Was beim Familienstellen passiert

Die repräsentativen Familienmitglieder werden bei dem Familienstellen so aufgestellt, dass sie der innerlichen Vorstellung und der Visualisierung des Klienten entsprechen. Der Klient positioniert somit die einzelnen Mitglieder, wie er die gegenseitigen Beziehungen in seiner Familie wahrnimmt. Genau wie er die Familienmitglieder in Bezug zu seiner eigenen Person erlebt, werden sie aufgestellt. Der Klient selbst bekommt auch einen Stellvertreter zugewiesen. Dieser dient zunächst dazu, die innere, gefühlte Realität äußerlich sichtbar zu machen.

Wenn die Familienaufstellung durch reale Personen durchgeführt wird, erhalten diese vorher eine kleine Information zur Person, welche sie reflektieren. Das unterstützt dabei, sich in die Person hineinzufühlen und aus ihrer Perspektive zu schildern. Anschließend schildern die Teilnehmenden aus der Sicht der Familienmitglieder, was sie augenblicklich fühlen. Nach einer kurzen Betrachtung des Geschehens nimmt dann der Klient seine eigene Rolle im Familiensystem ein.

Zwar nehmen die stellvertretenden Familienmitglieder die Rolle einer anderen Person ein, dennoch ist eine Familienstellung nicht mit einem Rollenspiel zu vergleichen. Sie nehmen die ihnen zugewiesenen Personen frei wahr und interpretieren nur aus ihrer eigenen Sicht. Es ist nicht selten, dass, obwohl die Stellvertreter die eigentlichen Familienmitglieder nicht kennen, die Teilnehmer in denen ihn zugewiesenen Rollen Dinge spüren oder wahrnehmen, welche sie eigentlich gar nicht wissen können - zum Beispiel Spannungen zwischen Mutter und Tochter oder dass ein Familienmitglied fehlt.

Geschichte der Familienstellung

Der Ursprung der Familienstellung liegt Ende der 60er-Jahre in den USA in dem systemischen Familienverfahren und der Aufstellungsarbeit von Virginia Satir. Sie war davon überzeugt, dass man bereits aus der Körperhaltung sehr viel über die Beziehungen zwischen Familienangehörigen preisgeben könne. Sie veranschaulichte mit der sogenannten "Familienskulptur" durch überspitzte Körperhaltungen die Beziehungen der Familienmitglieder zueinander. Die normalen Körperhaltungen der Mitglieder wurden hierbei überzogen, um diese zu betonen. Es ergab sich daraus ein statisches, skulptur-ähnliches Bild. Im Anschluss tauschten sich die Familienmitglieder nach und nach über die Gefühle aus, welche das Bild in ihnen ausgelöst hatte. Dieses entstandene Familienbild bildete die Grundlage für Lösungsansätze wie auch weitere Gespräche.

Eine weitere Methode von Satir stellt die sogenannte "Familienkonstruktion" dar. Bei dieser Methode spielt der Klient selbst Situationen und Szenen aus seiner Familie nach, besonders solche, die für ihn eine Belastung in seinem Leben darstellen. Diese Methode soll unter anderem dazu führen, dass der Klient Verständnis für andere Familienmitglieder entwickelt und auch in der Lage ist, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.

Ist eine Familienstellung sinnvoll für mich?

Die Familienstellung bietet eine sinnvolle Möglichkeit, wenn Sie vermuten, dass bestimmte Probleme in Ihrem Leben etwas mit der Familie zu tun haben. Es ist sehr nützlich, wenn man mit konkreten Fragen zum Familienaufstellungstermin erscheint und sich vorab Gedanken gemacht hat, welches Ziel man mit dieser Methode erreichen möchte. Wenn Sie zum Beispiel immer wiederkehrende Krisen erleben oder bestimmte Lebenspläne ständig scheitern, dann kann eine Familienstellung sich als sehr sinnvoll erweisen. Selbst wenn Sie durch bestimmte Glaubenssätze, welche in Ihrem Familiensystem gelten, Blockaden erleben oder starke Gewissensbisse wie Schuldgefühle empfinden, kann eine Familienaufstellung zur Erleichterung führen.

Doch auch Selbstwertprobleme, deren Gründe in der Kindheit liegen, ein unerfüllter Kinderwunsch oder aber eine tatsächlich erlebte beziehungsweise vermutete Bürde innerhalb der Familie können Gründe darstellen, um Gebrauch von einer Familienstellung zu machen. Diese Methode stellt natürlich kein Wundermittel dar und kann auch nicht alle Probleme lösen. Sie kann zusätzlich sehr emotional sowie aufwühlend sein, weil eine Aufstellung meist in die Tiefe geht und vergessene oder verdrängte Gefühle an die Oberfläche bringt. In der Regel sind Menschen, welche nach einer Familienaufstellung suchen, stark belastet oder haben große Probleme. Meist sehen sie eine Familienstellung als letzte Lösung und haben aus diesem Grund nicht selten hohe Erwartungen an die Methode.

Wer mit großen Belastungen zu kämpfen hat, sollte sich eine Familienstellung gut überlegen, denn sie kann zusätzlich belasten und empfundene Emotionen sogar verstärken. Zudem sollte auch die Wahl des Aufstellers durchdacht werden. Dieser muss vor allem gut ausgebildet wie auch einfühlsam sein und den Klienten sowohl bei der Familienstellung selbst als auch danach unterstützen beziehungsweise ihm zur Verfügung stehen.

Eine Familienaufstellung unterstützt den Klienten dabei, über die unterbewusste Familiendynamik beziehungsweise die herrschenden Muster sowie deren Auswirkungen, welche über sein eigenes Leben bestimmen, Gewissheit zu erlangen. Dabei kann der Blick von außen sehr helfen, um negative Erfahrungen sowie Glaubenssätze innerhalb der Familie in eine innere Balance umzuwandeln und neue Entwicklungsschritte zu gehen. Der Weg zum Glück ist kein einfacher, denn er führt durch den Schmerz hindurch.


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