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Fabelwesen gelten als Chimären - sie sind
Mischwesen zwischen Mensch und Tier, die aus der
Fantasie stammen. Zudem sind sie tief in der Folklore und der Geschichte des
Menschen verwurzelt. Von ihnen gelten die einen als Glücksbringer oder Helfer, andere hingegen als verlorene Gestalten und wieder andere als groteske wie auch böswillige Geister, auf welche wir uns keinen Reim machen können. In der menschlichen Kultur haben Fabelwesen eine hohe Bedeutung. Sie haben unser Weltbild nachhaltig geprägt. In Märchen, Erzählungen, Geschichten, Redewendungen wie auch in Sprichwörtern kommen sie vor.
Jeder kennt wohl das Bild des Phönix, welcher aus der Asche emporsteigt, als Symbol dafür, gestärkt aus einer Sache hervorzugehen. Auch wenn die wundervollen Wesen aus unserer Sprache wie auch Kultur nicht wegzudenken sind, so gibt es über ihre Existenz keine Belege. Teilweise entspringen sie jedoch alle aus unserer Realität. Die Geschichten über Meerjungfrauen stammen vermutlich von Sichtungen von Seekühen und auch Drachen sowie Riesen lassen sich wohl auf die Funde von Dinosaurier- und Mammutknochen zurückführen.
Halb Mensch, halb Tier
Fabelwesen sind nicht zu verwechseln mit vermenschlichten Tieren in Fabeln wie zum Beispiel dem sprechenden Fuchs oder dem Hasen. Die Existenz der Fabelwesen stützt sich auf Mythen und angebliche Beobachtungen. Wir haben die Wesen der Neugierde wie auch dem unerschütterlichen Drang des
Menschen nach Neuem und Kuriosem zu verdanken. Es ist unbeschreiblich interessant zu sehen, was die Fantasie der Menschheit im Laufe der Zeit erschaffen hat. Die Fabelwesen lassen sich zudem auch über unsere Kulturen und Geschichten verstehen. An die Existenz dieser übernatürlichen Kreaturen glaubten die Menschen über Jahrhunderte.
Folgend werden wir Ihnen einige kuriose Fabelwesen vorstellen, welche Sie vermutlich noch nicht kannten. Diese sind in drei Kategorien aufgeteilt: menschliche sowie tierische Gestalten und
Mischwesen.
Faun
In den indogermanischen Mythen, welche auf die um etwa 1.200 bis 1.000 vor Christus in Italien eingewanderten Italiker zurückgehen, ist der Ursprung dieses kuriosen Fabelwesens. Als gehörntes bockfüßiges
Mischwesen wird der Faun dargestellt, eine Kreuzung zwischen Ziegenbock und Mensch. Der Vater des Faun "Faunus" wurde als Gott des Waldes und der Natur verehrt. Er beschützte Hirten und Bauern wie auch ihre Äcker und das Vieh. Fauna, die Frau des Faunus, gebar ihm das zottelige, missgebildete Geschlecht der Faunen. Als Halbgötter, welche in den Wäldern wohnten und diese mit Schreien durchdrangen, galten sie. Weiterhin waren sie der Schrecken aller Nymphen, welche den niederen Trieben der Faunen hilflos ausgeliefert gewesen sein sollen. In der Literatur wie auch in der Kunst wurden sie als Sinnbild der sexuell hemmungslosen Triebkraft verstanden. Noch heute beschreibt man einen lüsternen
Menschen als einen Faun. Der Faun ist in der griechischen Legende auch als Pan bekannt.
Harpyie
Aus der griechischen Mythologie stammt die Harpyie und wird zunächst als schöne Frau mit Vogelflügeln sowie gelocktem Haar dargestellt, welche Sturmwinde verkörpert. Im Laufe der Zeit verändert sich jedoch dieses Abbild und die Harpyie wird als hässlicher Dämon mit schütterem weißen Haar abgebildet. Legenden zufolge leben diese kuriosen Gestalten in einer Höhle auf der Insel Kreta und müssen dort Menschen töten, welche den Zorn des Gottes Zeus auf sich gebracht haben, sowie die Toten in die
Unterwelt bringen. Harpyien werden von Vergil, einem bekannten Dichter, als große Vögel, mit blassen Mädchengesichtern und scharfen krallenförmigen Händen beschrieben.
Ghul
Schon einmal von einem Ghul gehört? In die persisch-arabische Kultur lässt sich dieses leichenfressende Wesen zurückverfolgen und kommt in verschiedenen Mythologien vor. Der Guhl gilt als ein gefährlicher Dämon, welcher seine Gestalt spielerisch verändern kann und Reisende von ihrem Weg lockt, um diese zu fressen. In Rudeln ziehen Guhle umher und machen Jagd auf Menschen. Das kuriose
Fabelwesen soll ebenso auf Friedhöfen wie auch auf Schlachtfeldern vorgekommen sein. Es wird davon ausgegangen, dass Guhle einst Menschen waren, welche nach vielen Jahren in Höhlen und Gruften zum Kannibalismus gezwungen waren. Der kuriose Ghul wurde durch die Geschichten von "Tausendundeine Nacht" auch in Europa bekannt.
Hydra
Aus der griechischen Mythologie stammt das Fabelwesen Hydra, das einem mehrköpfigen schlangenähnlichen Wesen entspricht. Sein Name lässt sich von der Wasserschlange ableiten. Die Hydra zu besiegen galt als eine der zwölf Aufgaben des Herkules. Allerdings war der Haken an dieser Sache, dass, wenn man der Hydra einen Kopf abschlug, dieser durch zwei Nachwachsende ersetzt wurde. Zudem galt der Kopf in der Mitte als unsterblich. Aber wie gewann der griechische Held den Kampf gegen dieses Ungeheuer? Laut der Geschichte lockte Herkules die Hydra mit brennenden Pfeilen aus der Höhle und trennte einen Kopf nach dem anderen ab. Anschließend brannte er die enthaupteten Hälse mit einer Fackel ab, sodass kein neuer Kopf mehr nachwachsen konnte. Als Letztes trennte er den unsterblichen Kopf ab. Er vergrub diesen am Wegesrand und rollte einen schweren Felsen darüber.
Greif
Der Greif ist ein kurioses
Mischwesen. Der Körper des Greifs gleicht dem eines Löwen, während sein Kopf und die Flügel einem Adler entsprechen. In verschiedenen Varianten tritt er auf. Zum Beispiel mit Schlangenkopf oder mit Skorpionschwanz. Aus der Antike stammt das Fabelwesen und sein Mythos soll laut Forschern mit dem Fund von Protoceratops- also Dinosaurierknochen, geboren worden sein. Für Wachsamkeit wie auch Stärke steht der Greif und in den altorientalischen Kulturen soll er Goldgruben wie auch Schätze bewacht haben.
Fabelwesen reflektieren uns wie auch unseren Glauben und unsere Kultur. Durch Geschichten, Märchen wie auch Erzählungen prägen sie uns und lehren uns Vorsicht, Mut und Geduld. Sie inspirieren uns und regen uns zum Träumen an, aber sie lassen uns auch fürchten. Egal, woher sie stammen, diese wundervollen Wesen sind ein Teil von uns.
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