Das innere Kind

Rituale sind, oft sogar unbewusst, ein fester Bestandteil unseres Lebens. Sie können uns unterstützen, Stabilität im Alltag zu finden, soziale Kontakte zu pflegen, den Zusammenhalt in der Familie zu stärken oder einfach gezielt Zeit für uns selbst zu schaffen. Doch Rituale können weit mehr leisten. Bestimmte Rituale ermöglichen es, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen und damit das Leben im Hier und Jetzt besser zu verstehen - zum Beispiel, indem wir eine friedliche Verbindung mit unserem verletzten inneren Kind eingehen.

Doch was heißt das eigentlich?

Oft verstehen wir nicht, warum sich Dinge in unserem Leben so entwickeln, wie sie es tun, obwohl wir uns eigentlich etwas anderes wünschen. Wir geben alles, lieben ohne Rücksicht auf uns selbst, stellen uns hinten an und dennoch empfangen wir nicht die erhoffte Liebe. Nach mehreren Anläufen fühlen wir uns verunsichert, zweifeln an uns selbst und ziehen uns zurück. Statt aktiv zu gestalten, erledigen wir nur noch das Nötigste. Es entsteht ein Verhaltensmuster, das uns vor Enttäuschungen schützen soll. Wir verlieren unsere Fröhlichkeit, unsere Motivation, unser eigenes Selbst. Sorgen, Belastungen und unerwünschte Schwierigkeiten bestimmen unseren Alltag - das sind die Gefühle unseres inneren Kindes, die in uns leben. Doch das müssen wir nicht einfach hinnehmen! Mit einem Ritual - der friedlichen Verbindung mit dem verletzten inneren Kind - können wir unser Leben bewusst neu ausrichten.

Friedliche Verbindung mit dem verletzten inneren Kind

Jeder von uns ist eine ganz individuelle Persönlichkeit, geprägt durch Familie, Schule, Beruf und Freunde. Schon als Kinder wurden wir von anderen Menschen geformt. Wir mussten nach bestimmten Regeln und Vorgaben leben, die unser Verhalten beeinflussten. So entwickelten sich Gedanken- und Überzeugungsmuster, die uns zu unserem heutigen Weltbild geführt haben. Auch heute kann unser Unterbewusstsein darauf zurückgreifen und in Form von Erinnerungen unser Leben mitbestimmen. Da wir uns dessen oft nicht bewusst sind, fällt es uns schwer, alte Muster loszulassen, selbst wenn wir wissen, dass wir etwas verändern möchten.

Wenn wir Veränderung bewirken wollen, müssen wir uns selbst besser verstehen.

Denken wir zurück:

Mit welchen Herausforderungen mussten wir leben?
Wurden wir emotional oder körperlich vernachlässigt?
Wurden wir kritisiert, egal, was wir taten oder wie sehr wir uns bemühten?
Mussten wir den Verlust eines Elternteils verkraften und fanden im anderen Elternteil keinen Halt?
Fühlten wir eine tiefe Sehnsucht nach Liebe und Zuneigung, die jedoch unerfüllt blieb?

Als Kind haben wir das Verhalten unserer Eltern oft nicht hinterfragt und die Verantwortung für Ablehnung oder mangelnde Zuwendung übernommen. So entwickelten wir Strategien, um Anerkennung und Zuwendung zu sichern oder weitere Verletzungen zu vermeiden. Manche zogen sich zurück, verloren das Vertrauen in sich selbst oder verschlossen sich gegenüber Gefühlen. Andere strebten nach Perfektion, um Anerkennung und Liebe zu erhalten. Doch auch wenn diese Strategien uns das erhoffte Ergebnis nicht brachten, bleibt das verletzte innere Kind Teil unseres Wesens.

Mit der Zeit entwickelten sich daraus weitere Überlebensstrategien, die uns helfen sollten, das verletzte innere Kind zu schützen. Vielleicht versuchen wir, andere Menschen zu beeinflussen, indem wir Wut oder Schuldgefühle auslösen. Oder wir sind besonders fürsorglich und opfern uns auf, um Liebe zu erhalten. Oft bleibt jedoch eine innere Leere zurück, die wir auf andere Weise zu füllen versuchen - manche mit übermäßigem Essen, Rauchen oder Alkohol, andere mit dem Bedürfnis nach ständiger Anerkennung, intensiver körperlicher Betätigung oder Arbeit bis zur Erschöpfung.

Solange unser inneres Kind voller Kummer und unerfüllter Sehnsüchte ist, wirken sich die Kindheitserfahrungen auch in unserem heutigen Leben aus. Erst wenn die Bedürfnisse des inneren Kindes anerkannt werden und wir die Wertschätzung erfahren, die wir damals gebraucht hätten, können die alten Wunden des inneren Kindes Ruhe finden.

Kontaktaufnahme mit dem inneren Kind

Um alte Verhaltensmuster zu lösen, sollten wir unser inneres Kind umfassend kennenlernen. Stellen Sie sich Ihr inneres Kind vor, als wäre es real anwesend. Sorgen Sie für eine ruhige Umgebung, entspannen Sie sich und nehmen Sie ein Kinderfoto zur Hand oder erinnern Sie sich an schöne Erlebnisse aus der Kindheit. Schreiben Sie Ihrem inneren Kind einen Brief, in dem Sie über Ihr Leben erzählen und ihm vermitteln, dass Sie sich über eine Antwort freuen. Alternativ können Sie sich in ein Gespräch mit Ihrem inneren Kind begeben, indem Sie es symbolisch durch ein Kissen oder ein Plüschtier vertreten.

Ob in Form von Briefen, Gesprächen oder beim Malen: Wichtig ist, dass Sie Ihrem inneren Kind begegnen, seine Bedürfnisse wahrnehmen und ihm Anerkennung schenken. Zeigen Sie ihm, dass es Ihnen wichtig ist und dass es Teil Ihres Lebens ist. Gehen Sie liebevoll mit sich und Ihrem inneren Kind um, auch wenn nicht alles sofort gelingt.

Geben Sie Ihrem inneren Kind die Möglichkeit, seine tatsächlichen Gefühle auszudrücken. Freuen Sie sich mit ihm oder nehmen Sie es in den Arm, wenn es unangenehme Gefühle wie Trauer, Einsamkeit oder Wut erlebt. Fühlt es sich geborgen, kann es sich auch mit schwierigen Emotionen auseinandersetzen und Ihnen dabei helfen, alte Wunden zu schließen und Selbstakzeptanz zu finden.

Schaffen Sie Erleichterung für das verletzte innere Kind, indem Sie ihm die Bestätigung geben, die es braucht, um sich wertgeschätzt zu fühlen. Dies kann dazu beitragen, dass sich auch Ihr Leben positiv verändert.

Positive Glaubenssätze zur Unterstützung:

- Ich bin wirklich froh, dass es Dich gibt und dass Du bei mir bist!
- Ich liebe Dich, weil es Dich gibt. Du brauchst nichts zu tun, um dies zu verdienen!
- Vertraue Deinem Gefühl und Deinem eigenen Urteil!
- Es ist gut, wenn Du Dich von anderen unterscheidest und Deine eigene Meinung hast.
- Ich werde immer bei Dir sein, ganz gleich, was geschieht.
- Es ist völlig in Ordnung, auf Dich selbst zu achten.
- Lass Deine Gefühle frei.
- Du bist nicht verantwortlich für andere Menschen und ihre Gefühle.
- Du verdienst es, alles zu bekommen, was Du Dir erträumst.

Erlauben Sie Ihrem inneren Kind, all seine Gefühle zuzulassen. Lieben Sie es, ohne Bedingungen, und erkennen Sie, wie sich das positive Gefühl auch auf Sie selbst überträgt.

Falls Sie das Gefühl haben, dass Sie Unterstützung benötigen, zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Finden Sie Frieden mit Ihrer Vergangenheit, nehmen Sie die Verantwortung für Ihr Leben in die Hand und stellen Sie sich den Herausforderungen. Schätzen Sie die schönen Dinge und Glücksmomente, die Ihnen helfen, den eigenen Weg zu finden und zu beschreiten!

Worauf warten Sie also? Eine friedliche Verbindung mit Ihrem verletzten inneren Kind kann Ihrem Leben eine völlig neue Richtung geben. Helfen Sie Ihrem inneren Kind - und damit auch sich selbst!

Ich bin jederzeit gerne für Sie da.

Alles Liebe für Sie.

Ihre Mara


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